Young-Coach-Ausbildung in Uganda

AUCH DER SV WERDER IST WIEDER DABEI

20.10.25 von Mara Pfeffer | 4 Min

Drei Kinder laufen Arm in Arm über eine Wiese, mit zwei Fußbällen und Kegeln in der Nähe, umgeben von viel Grün.

Im Zuge des dritten und letzten Moduls der Young-Coach-Ausbildung der Scort Foundation ist Werder-Coach Mats Briem als FCSA-Instruktor nach Uganda gereist. Dort wird er eine Woche lang gemeinsam mit Trainer*innen der Vereine Bayer 04 Leverkusen, FC Basel und 1. FSV Mainz 05 sein Wissen an 47 auszubildende Young-Coaches weitergeben.

Derzeit ist Uganda das größte Aufnahmeland für Flüchtlinge in Afrika. Rund eine Million der mehr als 1,8 Millionen geflüchteten Menschen stammen dabei aus dem Südsudan. Das Nachbarland Ugandas ist seit dem Bürgerkrieg 2013 von verheerenden Konfliktausschreitungen gezeichnet. Neben der Gewalt sind die Menschen im Land zusätzlich von Dürre und in den Regenzeiten Überschwemmungen betroffen. Kriegerische Auseinandersetzungen, Klimakatastrophen und eine dadurch resultierende Lebensmittelknappheit sind Auslöser einer Flüchtlingskrise in dem ostafrikanischen Land geworden. Knapp eine Millionen Menschen sind bereits aus dem Südsudan nach Uganda geflohen. Mindestens 65 Prozent davon sind Kinder. Obwohl Uganda bekannt ist für seine progressive Flüchtlingspolitik, bleiben Herausforderungen wie sexuelle und geschlechtsspezifische Gewalt, Armut und Traumata bestehen.

Jungen Geflüchteten eine Perspektive geben und damit Kindern helfen

Hier setzt das Programm der Stiftung Scort und der FCSA (Football Club Social Alliance) an. In enger Zusammenarbeit mit dem UN-Flüchtlingswerk und der vor Ort gegründeten und von Geflüchteten geleiteten Organisationen „Global Rehabilitation and Transformation Response“ und „Hope Foundation“ wird im Norden Ugandas das sogenannte Young-Coach-Programm durchgeführt. Das Ziel des Programmes ist es, Kindern ein geschütztes Umfeld zu bieten, indem junge Erwachsene zu Fußballtrainer*innen und gleichzeitig Vertrauenspersonen geschult werden. So soll der Sport Kindern dabei helfen, mit ihren erlebten Traumata umzugehen und ihnen gleichzeitig einen Raum dafür bieten, den Alltag um sich herum für einen Moment zu vergessen. Die angehenden Trainer*innen werden deshalb nicht nur in Bezug auf Fußball ausgebildet, sondern auch zu Themen wie Kinderschutz und Gewaltprävention. Auf diese Weise eröffnet das Programm auch für die Young Coaches, die häufig ebenfalls junge Geflüchtete sind, eine neue Perspektive.

Die viermonatige Trainerausbildung teilt sich in drei hybride Module auf. In der ersten Woche Ende Juni standen unter anderem die Grundlagen der Trainingsgestaltung von Kinderfußball im Fokus. Hier war auch Werder-Profispielerin Ricarda Walkling als Instruktorin für den SVW vor Ort. Das zweite Modul der Ausbildung, das vor zwei Wochen von den Teilnehmenden abgeschlossen wurde, bestand aus Online-Sitzungen und vielfältigen Workshops. Dabei wurde bereits erlerntes Wissen vertieft und durch weitere Angebote, wie einem Erste-Hilfe-Kurs des IRC (Internationales Rotes Kreuz), erweitert. Mit dem Start des dritten Moduls geht das Programm nun in die letzte Runde. Hierfür kommen erneut FCSA-Instruktor*innen nach Uganda.

Die Football Club Social Alliance, kurz FCSA, ist ein Netzwerk europäischer Profifußballclubs, bei dem auch der SV Werder seit zehn Jahren Mitglied ist. Als Vertreter und Instruktor des SVW reist nun Mats Briem nach Uganda. Der Trainer für Mentalitätsentwicklung sowie für Bewegungsangebote an Kitas und Schulen wird dort in der nächsten Woche gemeinsam mit Kolleg*innen anderer Mitgliedsvereine sein Fachwissen weitergeben.

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